Der richtige Browser – eine Übersicht
Passende Browser für den täglichen Einsatz
Internet-Browser sind Fahrzeuge für die Reise durchs World Wide Web. So wie sich Nutzen und Fahrgefühl eines großräumigen VW-Busses von einer schnellen Limousine unterscheidet, so unterschiedlich fühlen sich auch das Surfverhalten unterschiedlicher Internet-Browser an. Vorteile und Eigenschaften der einzelnen Kontrahenten liegen oft unter der virtuellen Motorhaube versteckt. Ein Blick auf die verschiedenen Antriebsmaschinen hilft bei der Auswahl des geeigneten Internet-Browsers.
Vom Supercomputer zum Handy
1993 entwickelte das National Center for Supercomputing Applications in den USA den ersten Browser namens Mosaic. Schon im Folgejahr erblickte der Netscape Navigator als Urahn des heutigen Firefox Browser das Licht der Welt. Microsoft startete mit Windows 95 und dem darin eingebetteten Internet Explorer einen Verdrängungskampf zwischen Internet Explorer und Netscape Navigator. Bis zum Jahr 2000 lag Microsoft vorn, als dem alten Programmcode vom Netscape Navigator unter dem Namen Mozilla Firefox neues Leben eingehaucht wurde. 2008 kam mit Chrome vom Suchmaschinengigant Google ein neuer Mitstreiter aufs Parkett, der schnell zum Branchenführer aufstieg.
Die Platzhirsche Chrome, Firefox und Internet Explorer
Mit einem weltweiten Marktanteil von 44,4 % (Stand: Juli 2017) hat Chrome ungeschlagen die Nase vorn. Auch in Deutschland ist Chrome knapp auf Platz Eins, doch liegt sein Marktanteil hier nur bei 23,5 %. Die spürbare Zurückhaltung liegt sicher nicht zuletzt an der Daten-Sammelwut des Suchmaschinenbetreibers und seiner eher laxen Sicherheits-Philosophie. Auf der anderen Seite glänzt Chrome mit dem schnellsten Seitenaufbau und der Möglichkeit zur einfachen Synchronisation seiner Lesezeichen über das Google Nutzerkonto.
Mit 22,7 % Marktanteil liegt Firefox in Deutschland gerade eben hinter Chrome. Die Vorteile von Firefox liegen in seiner hohen Anpassungsfähigkeit über Plugins und den deutlich spürbaren Sicherheitsfeatures. So sind im Browser gespeicherte Passwörter für Webseiten durch ein separates Masterpasswort geschützt. Auch liegt der Source Code für jeden zur Inspektion offen.
Der dritte Platz, mit 9,6 % deutlich abgeschlagen, nimmt der Internet Explorer 11 ein. Ein "SmartScreen"-Filter analysiert im Hintergrund verdächtige Elemente und macht den Nutzer auf potentielle Gefahrenmomente aufmerksam. Davon abgesehen sprechen für den schon 2013 herausgekommenen Browser vor allem seine enge Verzahnung mit Windows-Betriebssystem.
Nischenbrowser mit interessanten Eigenschaften
Auch unter den Browsern mit kleineren Marktanteilen gibt es einige spannende Alternativen. So liefert Windows 10 den Browser Edge mit, der Notizen zu Webseiten aufbewahrt und mit Freunden teilt. Auch das Speichern mehrerer Tabs in Gruppen unterstützt Microsofts Browser.
Einen ganz anderen Weg geht der Browser CLIQZ. Sein zentrales Entwicklungsziel ist die Datensicherheit. Das Team aus München hat dazu in ihm verschiedene Methoden zum Verwischen der Datenspuren seiner Benutzer eingebaut.
Seit mehr als zwanzig Jahren ist der Browser Opera am Markt und erfuhr in dieser Zeit viele Veränderungen. Eine Seitenleiste mit praktischen Zusatzfunktionen macht ihn bei seinen Anhängern beliebt. Vielnutzer, die alte Opera-Zusatzfunktionen vermissen, sollten sich den seit 2015 entwickelten Browser Vivaldi genauer ansehen. Ausgehend vom ursprünglichen Opera-Code entwickelt der ehemalige Opera-Gründer seine Vision eines multifunktionalen Browsers, bei dem sich Sicherheit und Komfort die Waage halten.
Je nach individueller Vorliebe an Variabilität, Sicherheit und Geschwindigkeit steht eine große Bandbreite an Browsern für verschiedene Einsatzzwecke zur Verfügung. Oft werden die Favoriten Chrome oder Firefox heißen, doch insbesondere CLIQZ und Vivaldi bieten interessante neue Perspektiven.