GenCode

Die eigentliche Idee von SGML basiert auf dem sogenannten GenCode. Das Konzept des Generic Coding ist bereits mehr als 40 Jahre alt. Im Jahre 1967 schlug William Tunnicliffe von der Graphic Communictions Association oder kurz GCA vor, den Inhalt von Dokumenten von seinen Stilelementen, also vom Layout, zu trennen. Stanley Rice, ein Buch-Designer aus New York, entwickelte Ende der 1960er Jahre die editorial structure tags. Aus den editorial structure tags wurde das Generic Markup entwickelt.
Texte enthielten früher Steuerzeichen oder Makros, die wichtige Anweisungen für die Formatierung von Texten enthielten. Auch heute noch arbeiten alle gängigen Textverarbeitungsprogramme mit diesen Makros. Heute werden die Steuerzeichen jedoch nicht mehr auf dem Computermonitor dargestellt, sondern Texte werden automatisch in fett, kursiv usw. angezeigt. Der GenCode bzw. das Generic Coding, schafft Strukturen und logische Elemente in einem Dokument.

Der Sinn des GenCode-Konzeptes liegt darin, dem Computer mitzuteilen, was er anzeigen soll. Der Mensch kann zwischen fett gedruckten oder kursiven Texten unterscheiden. Der Computer muss erst eine Funktion zugewiesen bekommen, um zu verstehen, dass der Text kursiv angezeigt werden soll. Ein GenCode ist also – vereinfacht ausgedrückt – eine Markierung bzw. Anweisung für den Computer, dass an einer bestimmten Stelle im Dokument der Text kursiv angezeigt werden soll.

Durch die Ideen von William Tunnicliffe und Stanley Rice kam Norman Scharpf, Direktor der GCA auf die Idee, ein Komitee zu gründen, das das GenCode-Konzept weiterentwickelt. Durch den GenCode wurde dann SGML entwickelt. SGML ist heute praktisch die Mutter von Auszeichnungssprachen wie HTML und XML. HTML und XML basieren schließlich auf SGML. Wobei SGML wiederum auf den GenCode bzw. das Generic Coding basiert.